Foodfotofrust: Der Kaffeeröster

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Willkommen beim ersten Teil meiner neuen Serie "Foodfotofrust".

Als Foodfotografin bin ich ständig auf der Suche nach neuen Inspirationen, Trends oder Eindrücken. Ob ich fernsehe, im Internet unterwegs bin, mir Werbung oder Zeitschriften ansehe: Ich "verschlinge"  Konzepte, Farbkombinationen, Materialien, Rezepte, Stylings, Arrangements und so weiter. Von schönen Eindrücken kann ich nicht genug bekommen.

Und durch Pinterest, die vielen digital verfügbaren Zeitschriften und sehr viele feine Food-Blogs bin ich auch immer "verwöhnter" geworden. So machen mich heute "schlechte" Fotos (wobei sich das "schlecht" auf Technik, Bildaussage, Umsetzung des Themas etc. beziehen kann), beinahe wütend.

Ist das arrogant von mir? Schließlich zeigte mein erstes Foodfoto vor x Jahren einen direkt angeblitzten Komposthaufen in einem Zoo. Schauderlich! Ich war mal richtig schlecht, jawohl. Und brauchen wir nicht ab und zu üble Bilder, damit wir die guten mehr genießen können? Sozusagen als Gegengift? Was meint ihr?

Der Kaffeeröster

Gerade kam die Vorschau auf das neue Angebot eines namhaften Kaffeerösters. Und da es um Backzubehör ging, musste ich natürlich sofort klicken. Das Layout ist auch frisch und ansprechend wie immer. Aber was ist denn diesmal mit den Fotos los? Ich möchte das Augenmerk meiner geneigten LeserInnen zunächst auf den Kuchen auf der rechten Bildseite lenken. Ein technisch gutes Bild, aber jetzt mal ehrlich: Den hat doch ein Blinder mit einem Krückstock gebacken, oder? Wer haut denn auf die Torte mit Schokosahne dicke fette Cookies UND noch Macarons? Und weil es noch nicht genug ist, überschütten wir das Ding noch mit Schokospänen und tupfen noch bissken Sahne - sozusagen als i-Tüpfelchen - drauf? Wer soll das denn essen? Und wie? Und vor allem: Warum? Wenn ich nun all die hier beworbenen wundervollen Dinge gekauft habe und mit dem Backen richtig loslege, kommt DAS dabei heraus? Verfolgt denn Werbung kein Ziel mehr?

Weiter geht es mit einem Teigportionierer und einer Silikonbackmatte für Macarons auf der linken Bildseite. Klar, das französische Mandelgebäck ist immer noch schwer im Trend. Und jede(r) Backfan möchte zumindest einmal so richtig perfekte Macarons aus dem Ofen ziehen. Und ja, ich kann es mittlerweile. Aber fragt nicht, nach wie vielen Experimenten mit Rezepten, Ober/Unterhitze oder Heißluft, Backzeit, Festigkeitsgrad bei der Macaronage, Trockenzeit... Es hat mich Unmengen von Eiern, Puderzucker und Zeit gekostet. Und was habe ich geflucht. Unter anderem über eine solche Silikonbackmatte, von der ich total angebackene Macaron-Hälften abgekratzt habe. Ungefähr so angebacken wie die hier abgebildeten. Guckt mal näher hin. Was sind das auf dem Bild für schiefe, flache und kaputte Dinger? Das soll Werbung sein? Und der Teigportionierer: Wenn ich so viel Teig wie dort abgebildet auf die Matte gebe, läuft alles über die Ränder, weil der Teig sich noch ausbreitet.

Liebe PR-Abteilung des Kaffeerösters: Sucht euch doch für die nächste Werbeaktion jemanden, der sich damit auskennt.

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Ein kleines Feines für unterwegs: Cewe-Fotobuch

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Ein Angebot, das er nicht ablehnen kann...